Das Abenteuer Taiwan startet …

Da ich noch einiges für die Uni zu erledigen hatte, waren die letzten Tage in München relativ stressig. Umso mehr freue ich mich nun das Auslandssemester in Taiwan zu beginnen.
Im Moment sitze ich gerade in Dubai; ab jetzt habe ich noch zirka 8 Stunden Flug vor mir. Aufgrund der Zeitknappheit habe ich mich auch sehr wenig auf das Semester vorbereitet. Jetzt im Flugzeug, sind meine Gedanken erstmals nur in Taiwan und die Spannung steigt auch ein wenig.

Werden die anderen Studenten nett sein?
Wird das Studentenheim in Ordnung sein?
Bekomme ich einen gemütlichen Zimmerkollegen?

Nicht mehr lange bis ich mehr weiß…

Los geht’s …

Tag 9

Mittlerweile bin ich seit 8 Tagen hier in Taiwan und ich muss sagen, ich finde es richtig gut hier. 😊
Aber alles der Reihe nach. Am ersten Tag wurden wir von einem Shuttlebus am Flughafen abgeholt und in unseren riesigen Campus gebracht. Als wir bei unserem Wohnheim ankamen, wurden wir bereits von unseren Buddys empfangen. Diese zeigten mir das Zimmer und erledigten gemeinsam mit mir die ersten, wichtigen Einkäufe. Das Zimmer schockierte mich im ersten Moment ziemlich. Total verdreckt und ziemlich abgewohnt. An diesem Abend war mir das jedoch egal, da wir noch schnell Abendessen gingen und ich danach todmüde ins Bett fiel.

Zimmer

Erst am nächsten Tag wurde mir das komplette Ausmaß an Staub und Schmutz erst so richtig bewusst. Deshalb kauften mein Zimmerkollege Hannes und ich gleich am Morgen Putzutensilien und starteten eine Grundreinigung. Mittlerweile ist das Zimmer zwar immer noch nicht schön, aber man kann es für 5 Monate ertragen. Im Nachhinein muss ich mich fast glücklich schätzen. Andere Mitbewohner haben großflächigen Schimmel und riesige Kakerlaken in ihren Zimmern vorgefunden. Im Laufe des Tages lernte ich dann immer mehr von den Austauschstudenten kennen. Am Abend gab es eine Welcome Party. Jedoch stellten wir fest, dass die Menschen hier etwas andere Vorstellungen von „Partys“ haben. Das ganze starte um 6 und war um 9 wieder vorbei. Daher suchten wir uns anschließend noch eine Bar außerhalb des Campus.

Natürlich durfte in der ersten Woche jede Menge an Bürokratie nicht fehlen. Neben einer Einführungsveranstaltung mussten wir noch für unser Wohnheim und etliche andere Sachen bezahlen. Dies funktioniert hier jedoch auf die möglichst komplizierteste Art. Man läuft von Station zu Station über den Campus und muss Unterschriften und Nachweise sammeln.

Campus von oben

Am Mittwoch fuhren wir dann zum ersten Mal nach Taipeh, um uns die Stadt ein wenig anzusehen. Obwohl wir nur eine Wohnung für Acht gebucht haben, waren wir dann insgesamt 13.

Nach Taipeh gibt es direkt von unserem Campus eine super angenehme Busverbindung in zirka einer Stunde.

Bus nach Taipeh
Taipeh

Freitag abends probierten wir einen Nachtmarkt in unserer Stadt, Hsinchu, aus. Bis auf das «Stinky Tofu» waren nahezu alle von uns getesteten Sachen echt lecker.

Grillstand am Nachtmarkt

Da die am ersten Tag gekauft Matratze ziemlicher Mist war, fuhren ein Freund und ich am Samstag zu IKEA und holten uns eine richtige Matratze. Seither könnte ich den ganzen Tag im Bett verbringen 😊.

IKEA

Samstag nachmittags fuhren wir erneut nach Taipeh, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Morgen starten dann die Kurse an der Uni. Mal sehen, was mich da erwartet..

Tag 25

Drei Wochen Taiwan sind bereits vorüber und es gefällt mir immer noch. 😉 Die erste Uniwoche schockierte mich zwar ein wenig da die Kurse alle ziemlich aufwendig wirkten, mittlerweile ist dieser Anfangsschock jedoch deutlich zurückgegangen. Mich nervt zwar die verpflichtende Anwesenheit in allen Kursen immer noch ein wenig, aber auch daran werde ich mich noch gewöhnen. Um trotzdem etwas von Taiwan zu sehen, konnte ich Gott sei Dank die Kurse auf die Tage von Montag bis Mittwoch legen. Daher habe ich jede Woche von Donnerstag bis Sonntag genug Zeit um die Insel zu erkunden.

Letzte Woche waren wir an der Nordküste im kleinen Städtchen Jiufen. Der Ort liegt in einer sehr hügeligen Landschaft mit spitzenmäßiger Aussicht auf das ostchinesische Meer. In der Zeit der japanischen Herrschaft wurde aus dem kleinen Ort ein kleines Städtchen, da große Goldvorräte entdeckt wurden. Als in den Minen immer weniger Gold vorzufinden war, wurde der Kupferabbau vorangetrieben. Heutzutage, lebt die Stadt großteils vom Tourismus.

Tempel in Jiufen

Insbesondere bei japanischen Touristen ist das Städtchen mit der „Jiufen Old Street“ sehr beliebt. Die Old Street beheimatet unzählige kleine Stände mit allem möglichen Lebensmitteln und Souvenirs. Für meinen Geschmack war sie jedoch etwas zu Überlaufen. Wir entschieden uns, abseits des größten Rummels die Straßen entlang des Berges abzulaufen und den großartigen Ausblick auf die Küste sowie die Berge zu genießen. Da sich ein Taifun ankündigte war es ziemlich bewölkt und die Fernsicht war leider etwas eingeschränkt.

Ausblick von Jiufen mit aufziehendem Taifun

Auch in Taipei waren wir in den letzten Wochen wieder, um das Großstadtleben mit vielen großartigen Sehenswürdigkeiten, sowie abends die Nachtmärkten und schließlich das etwas belebtere Nachtleben als in Hsinchu, zu genießen.

Tag 41

Wie die Zeit vergeht, es sind bereits wieder zwei Wochen seit dem letzten Eintrag vergangen. In den letzten zwei Wochen ist nicht besonders viel passiert, da ich meine Semesterarbeit für die TU München noch fertigstellen musste. Dies war zum Ende hin dann doch aufwändiger als angenommen.

Taipei vom berühmten Elephant Mountain View

Am Wochenende mussten wir uns dann leider bereits von einem Kollegen verabschieden, der hier nicht die richtigen Kurse belegen konnte und deswegen wieder auf seine Universität nach Italien zurückgeht. Um uns ordentlich von ihm zu verabschieden, mieteten wir über das Wochenende eine Wohnung in Taipei und genossen die Zeit dort.

Luca, Hannes und ich

Da ich Donnerstag und Freitag glücklicherweise keine Kurse belege, entschied ich mich gestern spontan ein Flug zu buchen und auf eine taiwanische Offshore-Inselgruppe zu fliegen. Die Penghu-Inselgruppe liegt zwischen Taiwan und Festlandchina in der Straße von Taiwan. Da der Flug von Taichung etwas günstiger war als jener von Taipei, fuhr ich heute am Morgen mit dem Rad zum Bahnhof Hsinchu und dann weiter mit dem Zug. Am Weg zum Bahnhof holte ich mir auch noch schnell die Übersetzung für meinen Internationalen Führerschein, um auch ein Auto ausleihen zu können. Jetzt sitze ich als einziger Nicht-Asiate im Inlandsterminal von Taichung und warte mit großer Freude auf meinen Flug mit einer kleineren Propellermaschine auf die Insel.

Boarding Pass nach Penghu

Tag 45

Nachdem ich am Donnerstag nach kurzem Flug auf Penghu gelandet bin, nahm ich gleich ein Taxi zu meinem Hostel. Es war gar nicht so einfach, einen Taxifahrer zu finden der verstand wo ich hin möchte. Anders als auf der Hauptinsel von Taiwan sind die Englischkenntnisse auf der Insel nochmals deutlich schlechter.

Das Hostel ist eigentlich ein riesengroßes, sehr modernes Haus, in dem der Besitzer mit seiner Familie lebt und einige Zimmer nebenbei vermietet. Der Vermieter spricht zwar nur sehr schlechtes Englisch, aber seine freundliche und hilfsbereite Art haben dieses Manko bei weitem ausgeglichen. Da ich am ersten Tag kein Fortbewegungsmittel zur Verfügung hatte, wanderte ich in die größte Stadt der Insel, Magong City. Es war bereits dunkel, daher suchte ich mir nur schnell was zu essen und brach relativ früh wieder Richtung Unterkunft auf. Dort traf ich auch gleich einige Mitbewohner, die mir sofort ein Bier anboten. So ließen wir den Abend noch gemütlich im Hostel ausklingen.

Freitagvormittag sollte ich eigentlich ein Leihmoped bekommen. Leider gab es jedoch Probleme mit der Vermietung. Daher bot mir der Hostelbesitzer an, sein Fahrrad für den Tag zu verwenden. Als erstes machte ich mich auf den Weg zur Festung in der Stadt um den schönen Ausblick zu genießen.

Ausblick auf die Rainbow Bridge

Anschließend fuhr ich zur Rainbow Bridge und weiter den Küstenradweg entlang. Dieser bietet wunderschöne Ausblicke zu den anderen Teilinseln von Penghu.

Küstenradweg

Einzig der Wind machte mir mit der Zeit ein wenig zu schaffen, daher wendete ich nach einigen Kilometern und suchte mir in der Stadt ein Restaurant. Natürlich hatte das Restaurant nur eine chinesische Speisekarte- Mit meiner Übersetzungs-App und ein wenig Glück, bekam ich jedoch sehr gute Pasta mit Garnelen. Nach der Stärkung radelte ich weiter in den südlichsten Teil der Insel. Dort konnte ich vor einem wunderschönen Tempel beobachten, wie die lokalen Fischer ihr Fänge an die Höchstbietenden verkauften.

Tempel am Wasser

Anschließend radelte ich entlang der Klippenlandschaft zum traumhaften Shanshui Beach. Leider begann es jedoch mittlerweile zu dämmern, und auch der Wind war immer noch ziemlich stark. So schoss ich bloß ein paar Fotos und machte mich wieder auf den Weg zurück Richtung Hostel.

Klippen
Shanshui Beach

Der Vermieter eines Scooters wartete Samstagmorgens bereits auf mich vor dem Hostel.  Da ich keinen Motorradführerschein besitze, gab mir der Vermieter einen elektrischen Scooter. Nach kurzer Erklärung machte ich mich auch gleich auf den Weg Richtung Xiyu, dem westlichsten Teil der Hauptinseln von Penghu. Schnell merkte ich, dass die angegebene Reichweite von 100 km relativ schnell sinkt. Ich dachte mir jedoch noch nichts dabei, da mir der Vermieter einen zweiten Akku mitgegeben hatte. Ungefähr auf halben Weg nach Xiyu erreichte ich die Penghu Great Bridge.

Penghu Great Bridge

Sie ist mit einer Länge von rund 3 km die längste Brücke der Republik China und die (im Jahr 1970) erste fertiggestellte Hochseebrücke der Region Süd-Ost-Asien. Nach Überquerung der Brücke, fuhr ich entlang der Ostküste von Xiyu entlang kleineren und ruhigen Straßen bis zum südlich gelegenen Siyu Western Fort, um von dort eine grandiose Aussicht genießen zu können.

Daguoye Columnar Basalt an der Ostküste von Xiyu
Südspitze Xiyus

In der Zwischenzeit war der erste Akku meines Scooters ziemlich erschöpft und ich wechselte auf den Zweiten. Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass dieser vollkommen leer war. Daher musste ich die nächste Ladestation anfahren um den Akku etwas aufzufüllen. Ich steuerte das kleine Dorf Erkan an. Dieses ist bekannt für seine kleinen historischen Häuschen. Um auch wieder ein paar Kilometer zu kommen, verbrachte ich einige Zeit dort und schlenderte ein wenig durch die schmalen Wege.

Erkan Village

Nach dem Verlassen des Dorfes fuhr ich wieder über die Great Bridge zurück. Da ich wusste, dass die Reichweite nicht bis zurück nach Magong City reicht, entschied ich mich für eine Ladestation am Penghu Aquarium. Diese Ladestation erreichte ich mit einer Restreichweite von 0 km. Glück gehabt. Da ich sowieso warten musste, schaute ich mir in der Zwischenzeit das Aquarium an.

Fire Escape Equipment um aus dem 2. Stock des Aquariums zu flüchten

Danach war die Reichweite wieder ausreichend aufgeladen um in die Stadt zu kommen. Leider funktionierte die Ladestation hier nicht. Ich war mittlerweile auch ein wenig genervt. Deshalb informierte ich den Vermieter, dass ich den Scooter bereits früher zurückgeben will und er ihn abholen solle. Anschließend suchte ich etwas zu essen und wurde in einem Hot Pot Restaurant fündig. Hot Pot ist ein bisschen ähnlich wie Fondue. Dabei wird rohes Fleisch und Gemüse in eine kochende Suppe geworfen und dann gewartet bis es durchgegart und essbar ist.

Eines der -ungeplanten- Highlights wartete aber an diesem Abend noch auf mich. Ich entdeckte auf einem Werbeprospekt, dass derzeit das Penghu Light Festival stattfindet. Dazu findet nahezu täglich ein Feuerwerk bei der Rainbow Bridge statt. Da ich sowieso noch genug Zeit zur Verfügung hatte, machte ich mich nach dem Essen auf dem Weg dorthin. Neben spannenden Lichtinstallationen durfte ich an diesem Abend eines der schönsten Feuerwerke meines Lebens bestaunen. Da ich mich nach dem Feuerwerk nicht stressen wollte, verpasste ich natürlich den letzten Bus zu meiner Unterkunft. Daher musste ich noch einen unverhofften Nachtspaziergang machen. In der Unterkunft angekommen, erzählten mir die Anderen noch ihre Erlebnisse des Tages bevor ich todmüde in mein Bett fiel.

Feuerwerk am Penghu Light Festival mit der Rainbow Bridge

Am nächsten Morgen musste ich relativ früh raus, da uns der Besitzer des Hostel bereits um 07:30 zum Flughafen fuhr und ich noch alles einpacken musste. Nach einem recht angenehmen Flug bin ich am späten Vormittag in Taipei Songshan gelandet.

Landung in Taipei Songshan

Ich war immer noch ein wenig müde, so entschied ich mich gleich den ersten Bus nach Hsinchu zu nehme und mich noch ein wenig auszuruhen. In Hsinchu angekommen, musste ich mit Entsetzen feststellen, dass ich meine Digitalkamera verloren hatte. Mir fiel wieder ein, dass ich diese beim Warten auf den Bus am Flughafen vergessen haben musste.

Glücklicherweise sind Taiwaner grundsätzlich sehr nette und ehrliche Menschen. Deshalb konnte ich heute nach meinen Unikursen die Kamera bei der Polizei in Taipei abholen. 😊

Tag 74

Sodala. Endlich schaffe ich es wieder mal, ein paar Erinnerungen festzuhalten.

Mittlerweile ist sogar so etwas wie Alltag eingekehrt. Montag bis Mittwoch bin ich in der Uni und am Wochenende versuche ich irgendetwas zu unternehmen oder einfach mal mit Freunden gut westlich essen zu gehen.

Ende Oktober wurden wir von der Uni zu einem „Cultural Trip“ eingeladen. Wir fuhren mit einem Bus nach Maoli und aßen in einen sehr typischen und anscheinend -in Taiwan- recht bekannten Restaurant zu Mittag. Serviert wurden alle möglichen Speisen auf einem großen Tisch mit Drehteller. Jeder konnte sich durch drehen des Tisches nehmen was er wollte. Bis auf die Innereien habe ich auch alles probiert was zu haben war. Manche Sachen waren gut, der Großteil konnte mich aber leider nicht überzeugen.

Typisches Restaurant mit Drehtisch

Danach gings weiter zur „Tongluo Tea Factory“. Bevor wird Tee pflücken konnten, wurde uns ein kurzer Film gezeigt und typische Kleidung zum Tee pflücken gegeben. Anschließend gingen wir zu den Teesträuchern und versuchten uns in Tee pflücken.

Wer schonmal Heidelbeeren gepflückt hat, weiß dass das ziemlich mühsam ist. Teepflücken ist gefühlt noch 10-fach mühsamer.

Am Tee pflücken

Um anschließend auch Tee herstellen zu können, wurden uns bereits gepflückte Teeblätter gegeben. Anschließend müssen diese erhitzt werden. Danach werden die Blätter zuerst maschinell „gerollt“ und anschließend händisch. Diese Rollen fühlt sich ein kleines bisschen wie Teigkneten an und wird mit der Zeit ganz schön anstrengend. Schlussendlich werden die Teeblätter noch getrocknet und dann abgefüllt.

Da ich mein Aufenthaltsvisum verlängern musste, radelte ich letzte Woche in die Stadt. Die Verlängerung verlief recht einfach und schnell, deshalb entschied ich mich noch zum Putian Tempel zu radeln. Dabei habe ich nicht wirklich bedacht, dass der Tempel auf einem Hügel liegt und die Leihräder mit drei Gängen eher suboptimal für die Bezwingung des Hügels sind. Nichtsdestotrotz erklomm ich den Hügel und schaut mir den Tempel mit der riesigen Statue an.

Putian Tempel

Dieses Wochenende besuchten wir erstmals das Kino in Hsinchu. Gott sei Dank werden westliche Filme nicht auf Chinesisch übersetzt, sondern in Englisch mit chinesischen Untertiteln gezeigt.

Tag 87

Seit dem letzten Eintrag war wieder einiges los in Taiwan. Mittwochs, vor zwei Wochen, hatte ich relativ wenig für die Uni zu erledigen, so entschloss ich mich sehr spontan am Abend nach Taipei zu fahren. Dort nahm ich mir ein Hostel um am nächsten Morgen mit dem Bus in den Yangmingshan National Park zu fahren. Im Nationalpark erklomm ich den höchsten Berg des Parks, den Qixing Mountain. Der Weg auf den Gipfel führte über jede Menge Treppen, durch hohes Gras und durch Scharren von asiatischen Touristen.

Stairway to heaven

Oben angekommen war der Ausblick im ersten Moment auf Grund der niedrigen Wolkendecke etwas enttäuschend. Nach einiger Zeit jedoch, lichteten sich die Wolken und es ergab sich ein super Ausblick auf das Umland von Taipei.

Blick vom Gipfel
Ein etwas anderes «Gipfelkreuz»

Da leider der Weg vom Gipfel zu den Geysiren wegen Steinschlaggefahr nicht begehbar war, entschied ich mich für einen schnellen Abstieg über den East Peak, um anschließend noch weiter in den Yehliu Geopark fahren zu können.

Tierischer Wegbegleiter

Bei der Busstation angekommen hatte ich noch 10 Minuten bis zur geplanten Abfahrtszeit um mir Mittagessen zu besorgen. Leider fuhr der Bus jedoch schon ein paar Minuten früher mir vor der Nase davon. Etwas genervt, wollte ich nicht eine Stunde auf den nächsten Bus warten und fuhr daraufhin wieder nach Hsinchu zurück und holte einen Mietwagen für die nächsten Tage ab.

Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker bereits um 5.30 Uhr um meinen Cousin Dominik und seinen Kollegen Stefan, mit denen ich die nächsten paar Tage verbringen darf, vom Flughafen abzuholen.

Wir machten uns gleich nach der Landung auf Richtung Nordküste. Nach der Durchfahrt von Taipei und Keelung legten wir unseren ersten Stopp am Shen’ao Elephant Trunk Rock ein.

Shen’ao Elephant Trunk Rock

Die Küstenlandschaft sieht aufgrund des weichen Sandsteins mit eingeschlossenen härterem Gestein ziemlich utopisch aus. Leider war die Küste direkt am Meer auch relativ stark vermüllt.

Weiter ging unsere Fahrt entlang der Küste, mit Stopps um die Aussicht zu genießen und am Fulong Beach um schwimmen zu gehen, bis nach Yilan, wo wir übernächtigten. Da Dominik und Stefan noch ziemlich „gejetlaggt“ waren, ruhten sie sich kurz aus, bevor wir auf den Nightmarket und anschließend noch kurz in eine Bar schauten.

Samstag morgens machten wir uns dann auf den Weg von Yilan nach Hualien. Die Straße von Hualien ist bekannt für die wunderschönen Aussichten aber auch relativ hohe Steinschlaggefahr. Da das Wetter heute leider nicht so wollte wie wir es gerne gehabt hätten, hielten wir uns nicht allzu lange an den einzelnen Aussichtspunkten auf und fuhren stattdessen noch in den Taroko Nationalpark. Dieser liegt kurz vor Hualien und bietet einzigartige Ausblicke auf Schluchten und Flüsse.

Taroko Nationalpark

Den Abend verbrachten wir dann am Strand von Hualien, mit fantastischen mexikanischen Essen und einem kleinen Dessert auf dem Nightmarket.

«Stoamandl» am Strand von Hualien

Zur großen Freude unserer Aller, zeigt sich der Sonntag von seiner guten Seite. Daher fuhren wir gleich am Morgen wieder die Küstenstraße hoch und legten dieses Mal auch ein paar Stopps ein um die wunderschöne Ostküste Taiwans zu bestaunen.

Ostküste Taiwans

Nördlich von Yilan steuerten wir den Wufengqi Wasserfall an. Dort sah ich zum ersten Mal in meiner Zeit hier in Taiwan größere Affen in freier Wildbahn rumlaufen. Mittlerweile war es bereits wieder Nachmittag, daher fuhren wir nach kurzen Besuchen eines „Hot Spring Parks“ und des „Surferstrands“ Wai’ao wieder Richtung Taipei. Ich lieferte Dominik und Stefan in ihrem Hotel in Taipei ab und fuhr dann wieder zurück nach Hsinchu um das Auto abzugeben.

Am Montag musste ich in die Uni, dienstags konnte ich die beiden jedoch nochmals treffen und mit ihnen einige Sehenswürdigkeiten in Taipei bestaunen.

Folgenden Freitag gings schonwieder Richtung Ostküste. Dieses Mal durfte ich mit meinen Studienkollegen Marek aus der Slowakei, Irache aus Spanien und Hannes aus Deutschland nochmals in den Taroko Nationalpark fahren. Wir hatten bereits vor einigen Wochen eine Genehmigung für die „Zhuliu Old Road“ beantragt. Dieser Wanderweg im Taroko Nationalpark darf nur mit einer Genehmigung betreten werden um die Anzahl an Wanderer zu begrenzen.

Wir fuhren erst am Nachmittag in Hsinchu los und erreichten daher Hualien erst spät in der Nacht. Da wir nächsten Tag spätestens um 10 Uhr am Einstieg des Trails sein mussten, hatten wir nur eine relativ kurze Nacht. Natürlich kamen wir um Punkt 10 und keine Minute früher am Einstieg an. Hierbei war es jedoch von großem Vorteil, dass ich letzte Woche bereits im Nationalpark war und daher genau wusste wo wir hinmussten. Der Weg stellte sich als etwas anstrengender als gedacht dar. In unseren Vorstellungen erwarteten wir einen flachen Weg ohne nennenswerte Höhenmeter. Diese Vorstellung mussten wir jedoch bereits am ersten Kilometer verwerfen.

Taroko von oben
Hannes, Marek, Irache und ich
Durchquerte Felswand

Gott sei Dank hatten wir trotz eines sehr bescheiden Wetterberichts großes Glück mit dem Wetter. Vor allem am Beginn des Weges herrschte Sonnenschein und blauer Himmel. Die Aussicht auf den letzten Metern war atemberaubend schön, da die letzten Meter des Weges aus einer Durchquerung einer riesigen Felswand bestanden. Nachdem Abstieg fuhren wir noch etwas „tiefer“ in den Park hinein um die Ausblicke zu genießen.

Kloster am Eingang des Nationalparks

Leider setzte nun allmählich doch der prognostizierte Regen ein. Es war jedoch bereits später Nachmittag und es begann zu dämmern. Abends zeigt ich den Anderen das fantastische mexikanische Restaurant in dem ich letzte Woche bereits war.

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder die Küste hoch bis zum Wai’ao Beach. Ira, Marek und ich genossen den Strand und das Wasser, während Hannes sich ein Surfboard auslieh und surfen ging.

Tag 104

Nicht mal mehr einen Monat bis ich Taiwan schon wieder verlasse. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Mittlerweile sind wir auch schon ein wenig am Planen unseres anschließenden Urlaubs in Neuseeland. Neben Toni, freue ich mich auch sehr, dass uns jetzt auch Chris nach Neuseeland begleiten wird.

In den letzten zwei Wochen haben wir auch nochmals einiges in Taiwan unternommen. Eine Professorin organisierte einen kleinen Trip in den Yangmingshan Nationalpark. Wir machten eine sehr gemütliche Wanderung im „Qingtiangang Grassland“ und zum Juansi Wasserfall.

Qingtiangang Grasslands

Da ich es bis jetzt immer noch nicht in den äußersten Süden Taiwans geschafft habe, beschlossen Chris und ich letztes Wochenende noch einen kleinen Road Trip zu starten.

Wir mieteten ein kleines Auto und starteten Donnerstagabends zum Sun-Moon-Lake. Dort buchten wir eine günstige Unterkunft in einem kleinen Bed and Breakfast bei einer sehr alten, liebenswürdigen Frau. Eigentlich wollten wir nachts noch schnell ein Bier am See trinken, wir mussten jedoch feststellen, dass alle Eingangstüren verschlossen waren. Als uns die Besitzerin hörte, meinte sie sehr, sehr freundlich aber bestimmt, dass wir schlafen gehen und  uns ausruhen sollten.

Durch den Tipp von Grandma Yu, starten wir am nächsten Tag rechtzeitig am Morgen nach einem typisch chinesischen Frühstück rund um den See. Wir machten einige Stopps an Tempeln und wanderten zu einem Turm mit tollem Ausblick über den See. Dort trafen wir einen Kanadier mit Familie. Da diese den Bus verpasst hatten, nahmen wir sie ein Stück im Auto mit.

Wenwu Tempel
Blick vom Wenwu Tempel auf den Sun Moon Lake
Sun Moon Lake

Weiter ging die Fahrt durch den Yushan Nationalpark. Dabei konnten wir einige Blicke auf den höchsten Berg Taiwans mit beeindruckenden 3.952m erhaschen. Mitten am Bergpass war die Straße aufgrund einer Baustelle nach einem gewaltigen Felssturz unterbrochen. Die Befürchtung umkehren zu müssen, bewahrheitete sich glücklicherweise nicht. Die Baustelle wurde nur während der Mittagspause geschlossen.

Straßensperre mit chinesischen Hinweisschild – erst mal abwarten was passiert.
Provisorische Straße nach Felssturz

An einem Parkplatz zwischen Yushan Nationalpark und Alishan, sahen wir jede Menge Affen in freier Wildbahn. Nach anfänglicher Skepsis, wagten wir uns immer näher zu den Tieren und die Tiere immer näher zu uns.

Nach einem Halt in Alishan mit ziemlich ekligem Essen (siehe Bild), wurde es leider bereits dunkel. Da wir jedoch unbedingt in den Süden Taiwans wollten, legten wir noch einige Kilometer in der Nacht zurück.

«Leckere» getrocknete Fische

Angekommen in Kenting, ließen wir den Abend noch gemütlich in einer Bar ausklingen.

Den nächsten Vormittag verbrachten wir am Strand in der Little Bay bei Sonnenschein und ziemlich angenehmen Badetemperaturen.

Nachmittags fuhren wir dann weiter durch den Kenting Nationalpark. An einer Klippe an der Südspitze Taiwans, konnten wir beinahe nicht glauben, wie stark der Wind bläst. Die Windböen waren so stark, dass wir teilweise große Mühe hatten nicht umzufallen. An einen geraden Gang war nicht zu denken. Etwas leid taten mir die vielen Radfahrer die sich nur mit Müh und Not am Sattel halten konnten.

Zuerst durch Wälder und Wiesen, anschließend entlang der Küste, fuhren wir an diesem Tag noch bis Hualien. Dort genossen wir noch ein sehr gutes Abendessen und fielen dann todmüde ins Bett.

Taiwans Ostküste

Obwohl ich bereits zweimal im Taroko Nationalpark war, sah ich auch dieses Mal wieder einige tolle Plätze, die ich zuvor noch nicht bestaunen konnte. Vor allem den Baiyang Trail fand ich richtig gut und spannend. Dabei läuft man durch unzählige Tunnel entlang einer Schlucht immer weiter in den Park hinein. Als großes Highlight am Ende zeigt sich eine Höhle mit Wasserfall.

Changchun Shrine
Hängebrücke im Taroko Nationalpark
Wasserfall am Beiyang Trail
Wasserfall in der Höhle am Ende des Beiyang Trails
Gott sei Dank mit Regenschutz durch die Höhle, ansonsten wäre das eine ziemlich nasse Angelegenheit geworden
Kristallblaues Wasser im Taroko Nationalpark

Da wir nicht über die Autobahn zurückfahren wollten, machten wir uns auf um möglichst bei Tageslicht durch die Berge zu kommen. Wir hatten riesiges Glück, dass wir gerade zu Sonnenuntergang den höchsten Punkt (3.275m) des Passes erreichten. Der Blick in die Weite bei rot-orangem Himmel war unbeschreiblich schön, und ein toller Abschluss eines sehr coolen Kurztrips.

Auf dem Weg zur Passhöhe
Endlich aus den Wolken
Sonnenuntergang auf der Passhöhe auf rund 3.300m

 

Tag 130

Da es nun doch schon wieder ziemlich lange aus ist, dass ich einen Beitrag hochgeladen habe, wird dieser heute etwas länger ausfallen. Ich kann es fast nicht begreifen, aber mein Auslandsemester in Taiwan ist bereits wieder vorbei. Die letzten Wochen waren nochmals super schön, da ich viel Zeit mit Freuden aus München aber auch mit neu gewonnen Freunden aus aller Welt verbringen durfte.

Bereits Mitte Dezember ist mein Studienkollege Christoph aus Bayern gekommen um gemeinsam Taiwan, Japan und Shanghai zu bereisen. Das erste Wochenende verbrachten wir in Taipei an den typischen Touristenspots und machten mit Freunden aus dem Auslandssemester die Nacht zum Tag. Da ich unter der Woche an die Uni musste, kam Christoph Sonntagabends mit nach Hsinchu. Wenn ich nicht gerade mit meinem Studium beschäftigt war, unternahmen wir einige Dinge in der Umgebung.

Sehr schön war eine Wanderung entlang eines eher kleinen und unbekannten Weges. Der Weg stellte sich sehr schnell als recht herausfordernd und steil dar. Bald verstanden wir, weshalb alle Einheimische, den wir begegneten, Handschuhe trugen. Die meiste Zeit des Weges mussten wir uns an Seilen und Befestigungen anhalten um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Weg entlang des Grads

Da wir bereits am frühen Nachmittag wieder den Mietwagen erreichten, entschieden wir uns noch in den äußersten Norden Taiwans an den Baishawan Strand zu fahren. Dieser Strandabschnitt ist einer der Schönsten, welche ich in Taiwan sehen durfte. Ein bisschen getrübt wurde unsere Stimmung durch einen Leichenfund kurz bevor wir den Strand erreichten. Glücklicherweise fanden nicht wir den toten Körper, sodass wir die direkte Fundstelle etwas meiden konnten.

Am nächsten Tag ging es nach dem Besuch eines Kurses an der Universität bereits weiter nach Japan. Der Flug von Japan nach Osaka benötigt nur etwas über zwei Stunden. Daher war der extreme geringe Sitzabstand auch ganz gut ertragbar. Da wir relativ spät landeten, erreichten wir leider den letzten Zug in die Stadt nicht mehr und mussten nach einigem Hin und Her den Bus nehmen. In Osaka Stadt angekommen gingen wir noch Ramen essen und fielen dann in unsere Betten.

Der folgende Morgen führte uns zuerst zum Tsūtenkaku Turm. Von diesem hatte man eine tolle Aussicht über Osaka in alle Richtungen. Verglichen mit europäischen Städten ist die zweitgrößte Stadt Japans unglaublich groß.

Skyline von Osaka vom Tsūtenkaku Turm

Die Ufer des Dotonbori Flusses sind ein großes Highlight Osakas, weshalb dies unser nächster Punkt in der Stadtbesichtigung war. Auf dem Weg dorthin liefen wir zufällig durch einen kleinen Markt welcher jede Menge japanische Spezialitäten von Kugelfisch bis Kobe-Rind bot.

Die letzte Sehenswürdigkeit sollte das Burg von Osaka sein. Von außen ist diese Burg wirklich sehr beeindruckend. Leider wurde das Innere der Burg nach einem Brand vollkommen modern restauriert und in ein Museum umgewandelt, sodass das Innere absolut keine geschichtliche Bedeutung und keinen Charm aufweist.

Burg von Osaka bewacht durch Christoph

Als ich im Sommer von Europa in Richtung Asien aufbrach, schlummerte in uns schon die Idee in Japan Ski fahren zu gehen. Daher packte ich auch meine Skiausrüstung ein. Leider war es jedoch auf der Hauptinsel Japans nun viel zu warm um Ski zu fahren. Wir planten jedoch trotzdem von Osaka Richtung Norden zu fahren und verbrachten daher den nächsten Tag in Kyoto. Von Kyoto habe ich mir persönlich „etwas mehr“ erwartet. Zwar ist Kyoto wunderschön, insbesondere die Fushimi Inari-Taisha Tore sind beeindruckend, aber alles in allem ein wenig langweilig.

Fushimi Inari-Taisha Tore in Kyoto

Am Abend brachte uns der Schnellzug dann schließlich nach Kanazawa.

Kanazawa war für mich eine kleine Überraschung auf dieser Reise. Von den kleinen, engen Straßen, über die Burg von Kanazawa bis hin zu einem der drei „perfekten“ japanischen Gärten, zeigte sich diese Stadt uns von ihrer schönsten Seite.

Einer der drei «perfekten» Gärten Japans
Burg von Kanazawa

Spätabends nahmen wir wieder den Zug nach Osaka, welches unsere Ausgangsbasis für die letzten zwei Tage sein sollte.

Der nächste Tag startete mit einem kleinen Highlight für uns beide. Wir fuhren zum ersten Mal mit dem berühmten Schnellzug „Shinkansen“. Alles in allem erstaunte mich insbesondere die Pünktlichkeit der japanischen Züge. Wir fuhren in unseren 6 Tagen in Japan jede Menge mit dem Zug und erreichten dabei niemals später als 2 Minuten nach der geplanten Ankunftszeit das Ziel.
Unsere Fahrt brachte uns nach Himeji. In Himeji steht eine Burg, welche in der UNESCO Weltkulturerbeliste aufscheint. Diese Burg wurde glücklicherweise im Krieg von Bombardements verschont und zeigt sich dadurch außen sowie auch innen noch in einem sehr guten Zustand.

Burg von Himeji

Kobe lag auf dem Weg von Himeji zurück nach Osaka. Daher stoppten wir hier noch kurz um der Stadt „Hallo“ zu sagen. Zuerst erklommen wir einen Wasserfall am Rande von Kobe. Danach stürzten wir uns jedoch auch noch ins Getümmel der Stadt. Besonders schön fand ich den Hafen. Am Hafen erinnert ein Gedenkpark an das verheerende Erdbeben von 1995, welches nahezu die gesamte Stadt verwüstete.

Den letzten Tag verbrachten wir noch in Osaka, bevor wir uns wieder auf den Weg zum Flughafen machten. Da wir noch einiges an Zeit hatten, gingen wir noch in ein Outlet Shoppingcenter am Flughafen und kauften noch ordentlich ein. Anschließend verbrachten wir die letzten Stunden des „Heiligen Abends“ beim Warten auf unseren Flug nach Shanghai.

In Shanghai spät nachts angekommen, buchten wir schnell ein Flughafenhotel, um nicht in der Nacht durch die gesamte Stadt fahren zu müssen.
Am nächsten Morgen dann fuhren wir durch die Stadt um zwei weitere Freunde aus München zu treffen. Da einige Familienmitglieder von Sven in Shanghai leben, durften wir glücklicherweise in der Wohnung seiner Tante übernachten. Nach dem freudigen Wiedersehen mit Jan und Sven fuhren wir in die Stadt, um die Nanjing Road hinunter bis zum Bund abzulaufen. Die Aussicht vom sog. Bund ist wirklich unglaublich. Ein solch spektakuläre Skyline bekommt man nur sehr selten zu Gesicht. Ansonsten können meiner Meinung nach maximal Hongkong und New York mit deren Skylines mithalten.

Den zweiten Tag ließen wir etwas gemütlicher angehen. Daher schliefen wir erstmals und fuhren danach in einige Shopping Malls um ein wenig herumzubummeln. Am Abend gingen wir mit Svens Tante und einigen Arbeitskollegen von ihr zum Korean BBQ. Dort wurde jede Menge Fleisch und Gemüse bestellt und anschließend direkt am Tisch gegrillt.

Tag 3 nutzten wir am Morgen um einen „Fake-Market“ zu besuchen. Dort gibt es alle möglichen Dinge von namhaften Herstellern ziemlich gut nachgemacht und relativ günstig. Danach fuhren wir in den Stadtteil Pudong um die Hochhäuser von Shanghai zu bestaunen. Die Architektur und Höhe der Wolkenkratzer sind faszinierend. Es war jedoch deutlich kälter als eigentlich erwartet. Da wir ursprünglich planten in Japan Ski zu fahren, hatte ich jedoch glücklicherweise meine Skijacke mit.

Herumblödeln gegen die Kälte

Am letzten Tag gingen wir zum Mittagessen in das „World Financial Center“ oder besser bekannt als „Flaschenöffner“. Dieser Wolkenkratzer ist der Zweithöchste in Shanghai und durch seine große Öffnung und daher die Flaschenöffner ähnliche Form recht einfach wieder zu erkennen. Da Sven vor kurzem Geburtstag hatte, luden wir ihn ins Restaurant auf 490m Höhe -mit tollem Ausblick auf die Stadt- ein.

Lunch mit Aussicht

Danach musste ich mich leider schonwieder auf den Weg zum Flughafen machen. Auf den Weg dorthin wartete aber noch ein kleines Highlight auf mich. Ich fuhr mit dem Einzigen noch in Betrieb befindlichen Transrapid. Die Magnetschwebebahn fährt mit einer Geschwindigkeit von 430km/h direkt zum Flughafen.

Im Flugzeug hatte ich noch das Glück, dass einige Economy Passagiere in die Business Class gesetzt wurden. So hatte ich nochmals die Möglichkeit in einer Boeing 747-400 im Upper Deck Platz zu nehmen.

Queen of the Skies

Ich freute mich bereits den ganzen Tag sehr darauf meinen ehemaligen Schulkollegen Martin in Taipei am Abend zu treffen.

Die nächsten zwei Tage machten Martin und ich das „Touristenprogramm“ in Taipei und sahen uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an.

Martin am Elephant Mountain

Am 31. Dezember kamen dann auch Sven und Jan nach Taipei. Wir feierten mit etlichen Freunden aus dem Auslandssemester die Silvesternacht am Taipei 101 bis in die Morgenstunden.

Silvester vorm Taipei 101

Leider musste Martin am 1. Januar bereits wieder abreisen, daher buchten Jan, Sven und ich für die nächsten drei Tage einen Mietwagen. Ich zeigte ihnen die schönsten Plätze Taiwans an der Nord- und Ostküste. Mittlerweile war ich bereits zum vierten Mal in Hualien und im Taroko Nationalpark, fand es jedoch wieder sehr beeindruckend.

Yehliu Geopark
Shrimpsfischen am Shilin Nightmarket

Tag 134

Nun ist bereits die letzte Uniwoche angebrochen. Ich hatte noch einiges zu tun, da ich in den letzten Tagen ziemlich viel unterwegs war und keine Zeit hatte meine Papers fertig zu stellen. Nach einer Nachtschicht konnte ich dies jedoch auch erledigen. Die letzten zwei Tage nutzten wir noch, um das Semester Revue passieren zu lassen und noch ein wenig zu feiern.

Jetzt ist der letzte Tag gekommen und ich kann es fast gar nicht glauben wie schnell die letzten fünf Monate vergangen sind. Mit großer Freude auf Hong Kong und Neuseeland, aber auch mit großer Wehmut und dem Wissen, dass ich wahrscheinlich einige der Menschen die mir in den letzten Monate ans Herz gewachsen sind nie wieder sehen werde, verlasse ich jetzt Taiwan und mache mich auf nach Hong Kong.

Ein paar Highlights meines Semester im Zeitraffer:

Das Abenteuer Auslandssemester ist somit vorbei. Ab jetzt geht es mit den Reiseberichten wieder auf fly-the-world.de weiter.