Tag 74

Sodala. Endlich schaffe ich es wieder mal, ein paar Erinnerungen festzuhalten.

Mittlerweile ist sogar so etwas wie Alltag eingekehrt. Montag bis Mittwoch bin ich in der Uni und am Wochenende versuche ich irgendetwas zu unternehmen oder einfach mal mit Freunden gut westlich essen zu gehen.

Ende Oktober wurden wir von der Uni zu einem „Cultural Trip“ eingeladen. Wir fuhren mit einem Bus nach Maoli und aßen in einen sehr typischen und anscheinend -in Taiwan- recht bekannten Restaurant zu Mittag. Serviert wurden alle möglichen Speisen auf einem großen Tisch mit Drehteller. Jeder konnte sich durch drehen des Tisches nehmen was er wollte. Bis auf die Innereien habe ich auch alles probiert was zu haben war. Manche Sachen waren gut, der Großteil konnte mich aber leider nicht überzeugen.

Typisches Restaurant mit Drehtisch

Danach gings weiter zur „Tongluo Tea Factory“. Bevor wird Tee pflücken konnten, wurde uns ein kurzer Film gezeigt und typische Kleidung zum Tee pflücken gegeben. Anschließend gingen wir zu den Teesträuchern und versuchten uns in Tee pflücken.

Wer schonmal Heidelbeeren gepflückt hat, weiß dass das ziemlich mühsam ist. Teepflücken ist gefühlt noch 10-fach mühsamer.

Am Tee pflücken

Um anschließend auch Tee herstellen zu können, wurden uns bereits gepflückte Teeblätter gegeben. Anschließend müssen diese erhitzt werden. Danach werden die Blätter zuerst maschinell „gerollt“ und anschließend händisch. Diese Rollen fühlt sich ein kleines bisschen wie Teigkneten an und wird mit der Zeit ganz schön anstrengend. Schlussendlich werden die Teeblätter noch getrocknet und dann abgefüllt.

Da ich mein Aufenthaltsvisum verlängern musste, radelte ich letzte Woche in die Stadt. Die Verlängerung verlief recht einfach und schnell, deshalb entschied ich mich noch zum Putian Tempel zu radeln. Dabei habe ich nicht wirklich bedacht, dass der Tempel auf einem Hügel liegt und die Leihräder mit drei Gängen eher suboptimal für die Bezwingung des Hügels sind. Nichtsdestotrotz erklomm ich den Hügel und schaut mir den Tempel mit der riesigen Statue an.

Putian Tempel

Dieses Wochenende besuchten wir erstmals das Kino in Hsinchu. Gott sei Dank werden westliche Filme nicht auf Chinesisch übersetzt, sondern in Englisch mit chinesischen Untertiteln gezeigt.