Seit dem letzten Eintrag war wieder einiges los in Taiwan. Mittwochs, vor zwei Wochen, hatte ich relativ wenig für die Uni zu erledigen, so entschloss ich mich sehr spontan am Abend nach Taipei zu fahren. Dort nahm ich mir ein Hostel um am nächsten Morgen mit dem Bus in den Yangmingshan National Park zu fahren. Im Nationalpark erklomm ich den höchsten Berg des Parks, den Qixing Mountain. Der Weg auf den Gipfel führte über jede Menge Treppen, durch hohes Gras und durch Scharren von asiatischen Touristen.

Oben angekommen war der Ausblick im ersten Moment auf Grund der niedrigen Wolkendecke etwas enttäuschend. Nach einiger Zeit jedoch, lichteten sich die Wolken und es ergab sich ein super Ausblick auf das Umland von Taipei.


Da leider der Weg vom Gipfel zu den Geysiren wegen Steinschlaggefahr nicht begehbar war, entschied ich mich für einen schnellen Abstieg über den East Peak, um anschließend noch weiter in den Yehliu Geopark fahren zu können.

Bei der Busstation angekommen hatte ich noch 10 Minuten bis zur geplanten Abfahrtszeit um mir Mittagessen zu besorgen. Leider fuhr der Bus jedoch schon ein paar Minuten früher mir vor der Nase davon. Etwas genervt, wollte ich nicht eine Stunde auf den nächsten Bus warten und fuhr daraufhin wieder nach Hsinchu zurück und holte einen Mietwagen für die nächsten Tage ab.
Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker bereits um 5.30 Uhr um meinen Cousin Dominik und seinen Kollegen Stefan, mit denen ich die nächsten paar Tage verbringen darf, vom Flughafen abzuholen.
Wir machten uns gleich nach der Landung auf Richtung Nordküste. Nach der Durchfahrt von Taipei und Keelung legten wir unseren ersten Stopp am Shen’ao Elephant Trunk Rock ein.

Die Küstenlandschaft sieht aufgrund des weichen Sandsteins mit eingeschlossenen härterem Gestein ziemlich utopisch aus. Leider war die Küste direkt am Meer auch relativ stark vermüllt.
Weiter ging unsere Fahrt entlang der Küste, mit Stopps um die Aussicht zu genießen und am Fulong Beach um schwimmen zu gehen, bis nach Yilan, wo wir übernächtigten. Da Dominik und Stefan noch ziemlich „gejetlaggt“ waren, ruhten sie sich kurz aus, bevor wir auf den Nightmarket und anschließend noch kurz in eine Bar schauten.
Samstag morgens machten wir uns dann auf den Weg von Yilan nach Hualien. Die Straße von Hualien ist bekannt für die wunderschönen Aussichten aber auch relativ hohe Steinschlaggefahr. Da das Wetter heute leider nicht so wollte wie wir es gerne gehabt hätten, hielten wir uns nicht allzu lange an den einzelnen Aussichtspunkten auf und fuhren stattdessen noch in den Taroko Nationalpark. Dieser liegt kurz vor Hualien und bietet einzigartige Ausblicke auf Schluchten und Flüsse.

Den Abend verbrachten wir dann am Strand von Hualien, mit fantastischen mexikanischen Essen und einem kleinen Dessert auf dem Nightmarket.

Zur großen Freude unserer Aller, zeigt sich der Sonntag von seiner guten Seite. Daher fuhren wir gleich am Morgen wieder die Küstenstraße hoch und legten dieses Mal auch ein paar Stopps ein um die wunderschöne Ostküste Taiwans zu bestaunen.

Nördlich von Yilan steuerten wir den Wufengqi Wasserfall an. Dort sah ich zum ersten Mal in meiner Zeit hier in Taiwan größere Affen in freier Wildbahn rumlaufen. Mittlerweile war es bereits wieder Nachmittag, daher fuhren wir nach kurzen Besuchen eines „Hot Spring Parks“ und des „Surferstrands“ Wai’ao wieder Richtung Taipei. Ich lieferte Dominik und Stefan in ihrem Hotel in Taipei ab und fuhr dann wieder zurück nach Hsinchu um das Auto abzugeben.
Am Montag musste ich in die Uni, dienstags konnte ich die beiden jedoch nochmals treffen und mit ihnen einige Sehenswürdigkeiten in Taipei bestaunen.
Folgenden Freitag gings schonwieder Richtung Ostküste. Dieses Mal durfte ich mit meinen Studienkollegen Marek aus der Slowakei, Irache aus Spanien und Hannes aus Deutschland nochmals in den Taroko Nationalpark fahren. Wir hatten bereits vor einigen Wochen eine Genehmigung für die „Zhuliu Old Road“ beantragt. Dieser Wanderweg im Taroko Nationalpark darf nur mit einer Genehmigung betreten werden um die Anzahl an Wanderer zu begrenzen.
Wir fuhren erst am Nachmittag in Hsinchu los und erreichten daher Hualien erst spät in der Nacht. Da wir nächsten Tag spätestens um 10 Uhr am Einstieg des Trails sein mussten, hatten wir nur eine relativ kurze Nacht. Natürlich kamen wir um Punkt 10 und keine Minute früher am Einstieg an. Hierbei war es jedoch von großem Vorteil, dass ich letzte Woche bereits im Nationalpark war und daher genau wusste wo wir hinmussten. Der Weg stellte sich als etwas anstrengender als gedacht dar. In unseren Vorstellungen erwarteten wir einen flachen Weg ohne nennenswerte Höhenmeter. Diese Vorstellung mussten wir jedoch bereits am ersten Kilometer verwerfen.



Gott sei Dank hatten wir trotz eines sehr bescheiden Wetterberichts großes Glück mit dem Wetter. Vor allem am Beginn des Weges herrschte Sonnenschein und blauer Himmel. Die Aussicht auf den letzten Metern war atemberaubend schön, da die letzten Meter des Weges aus einer Durchquerung einer riesigen Felswand bestanden. Nachdem Abstieg fuhren wir noch etwas „tiefer“ in den Park hinein um die Ausblicke zu genießen.

Leider setzte nun allmählich doch der prognostizierte Regen ein. Es war jedoch bereits später Nachmittag und es begann zu dämmern. Abends zeigt ich den Anderen das fantastische mexikanische Restaurant in dem ich letzte Woche bereits war.
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder die Küste hoch bis zum Wai’ao Beach. Ira, Marek und ich genossen den Strand und das Wasser, während Hannes sich ein Surfboard auslieh und surfen ging.



