Tag 104

Nicht mal mehr einen Monat bis ich Taiwan schon wieder verlasse. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Mittlerweile sind wir auch schon ein wenig am Planen unseres anschließenden Urlaubs in Neuseeland. Neben Toni, freue ich mich auch sehr, dass uns jetzt auch Chris nach Neuseeland begleiten wird.

In den letzten zwei Wochen haben wir auch nochmals einiges in Taiwan unternommen. Eine Professorin organisierte einen kleinen Trip in den Yangmingshan Nationalpark. Wir machten eine sehr gemütliche Wanderung im „Qingtiangang Grassland“ und zum Juansi Wasserfall.

Qingtiangang Grasslands

Da ich es bis jetzt immer noch nicht in den äußersten Süden Taiwans geschafft habe, beschlossen Chris und ich letztes Wochenende noch einen kleinen Road Trip zu starten.

Wir mieteten ein kleines Auto und starteten Donnerstagabends zum Sun-Moon-Lake. Dort buchten wir eine günstige Unterkunft in einem kleinen Bed and Breakfast bei einer sehr alten, liebenswürdigen Frau. Eigentlich wollten wir nachts noch schnell ein Bier am See trinken, wir mussten jedoch feststellen, dass alle Eingangstüren verschlossen waren. Als uns die Besitzerin hörte, meinte sie sehr, sehr freundlich aber bestimmt, dass wir schlafen gehen und  uns ausruhen sollten.

Durch den Tipp von Grandma Yu, starten wir am nächsten Tag rechtzeitig am Morgen nach einem typisch chinesischen Frühstück rund um den See. Wir machten einige Stopps an Tempeln und wanderten zu einem Turm mit tollem Ausblick über den See. Dort trafen wir einen Kanadier mit Familie. Da diese den Bus verpasst hatten, nahmen wir sie ein Stück im Auto mit.

Wenwu Tempel
Blick vom Wenwu Tempel auf den Sun Moon Lake
Sun Moon Lake

Weiter ging die Fahrt durch den Yushan Nationalpark. Dabei konnten wir einige Blicke auf den höchsten Berg Taiwans mit beeindruckenden 3.952m erhaschen. Mitten am Bergpass war die Straße aufgrund einer Baustelle nach einem gewaltigen Felssturz unterbrochen. Die Befürchtung umkehren zu müssen, bewahrheitete sich glücklicherweise nicht. Die Baustelle wurde nur während der Mittagspause geschlossen.

Straßensperre mit chinesischen Hinweisschild – erst mal abwarten was passiert.
Provisorische Straße nach Felssturz

An einem Parkplatz zwischen Yushan Nationalpark und Alishan, sahen wir jede Menge Affen in freier Wildbahn. Nach anfänglicher Skepsis, wagten wir uns immer näher zu den Tieren und die Tiere immer näher zu uns.

Nach einem Halt in Alishan mit ziemlich ekligem Essen (siehe Bild), wurde es leider bereits dunkel. Da wir jedoch unbedingt in den Süden Taiwans wollten, legten wir noch einige Kilometer in der Nacht zurück.

«Leckere» getrocknete Fische

Angekommen in Kenting, ließen wir den Abend noch gemütlich in einer Bar ausklingen.

Den nächsten Vormittag verbrachten wir am Strand in der Little Bay bei Sonnenschein und ziemlich angenehmen Badetemperaturen.

Nachmittags fuhren wir dann weiter durch den Kenting Nationalpark. An einer Klippe an der Südspitze Taiwans, konnten wir beinahe nicht glauben, wie stark der Wind bläst. Die Windböen waren so stark, dass wir teilweise große Mühe hatten nicht umzufallen. An einen geraden Gang war nicht zu denken. Etwas leid taten mir die vielen Radfahrer die sich nur mit Müh und Not am Sattel halten konnten.

Zuerst durch Wälder und Wiesen, anschließend entlang der Küste, fuhren wir an diesem Tag noch bis Hualien. Dort genossen wir noch ein sehr gutes Abendessen und fielen dann todmüde ins Bett.

Taiwans Ostküste

Obwohl ich bereits zweimal im Taroko Nationalpark war, sah ich auch dieses Mal wieder einige tolle Plätze, die ich zuvor noch nicht bestaunen konnte. Vor allem den Baiyang Trail fand ich richtig gut und spannend. Dabei läuft man durch unzählige Tunnel entlang einer Schlucht immer weiter in den Park hinein. Als großes Highlight am Ende zeigt sich eine Höhle mit Wasserfall.

Changchun Shrine
Hängebrücke im Taroko Nationalpark
Wasserfall am Beiyang Trail
Wasserfall in der Höhle am Ende des Beiyang Trails
Gott sei Dank mit Regenschutz durch die Höhle, ansonsten wäre das eine ziemlich nasse Angelegenheit geworden
Kristallblaues Wasser im Taroko Nationalpark

Da wir nicht über die Autobahn zurückfahren wollten, machten wir uns auf um möglichst bei Tageslicht durch die Berge zu kommen. Wir hatten riesiges Glück, dass wir gerade zu Sonnenuntergang den höchsten Punkt (3.275m) des Passes erreichten. Der Blick in die Weite bei rot-orangem Himmel war unbeschreiblich schön, und ein toller Abschluss eines sehr coolen Kurztrips.

Auf dem Weg zur Passhöhe
Endlich aus den Wolken
Sonnenuntergang auf der Passhöhe auf rund 3.300m